Auf ihrem insgesamt vierten Album machen die Schweizer da weiter, wo sie mit "Weather", dem auch bei uns veröffentlichten Vorgängerwerk, aufgehört haben. Und das bedeutet: Lunik haben sich im Laufe ihrer Karriere von der ruhigen Trip-Hop Band zur munteren Pop-Kapelle gemausert. Das heißt "munter" ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, weil Lunik doch einen gewissen Hang zur Melancholie haben. Das ist dann auch ein wenig das Problem dieser Scheibe: Obwohl sich Sängerin Jael und ihre Männer redlich Mühe geben, das Geschehen durch flotte Rhythmen und rockige Gitarren auf der einen Seite und stilistischen Bemühungen (wie das Herantasten an jazzige Strukturen oder orchestrale Arrangements) aufzumischen, durchdringt doch immer wieder eine - eigentlich unnötige - Schwere die Songs. Und das, obwohl Jael sagt, dass man zur Zeit bandintern auch viel Spaß hat. Andererseits macht das auch wieder Sinn, denn wenn Lunik einmal heiter werden, dann kann es auch zur Belanglosigkeit tendieren. Zum Glück haben sie das gemerkt und solche Songs, die bei der letzten Tour noch gespielt wurden, erst gar nicht ins Programm genommen. Die Lösung könnte in einem Zwischenschritt liegen, bei dem z.B. die Produktion etwas härter gefahren würde. So gesehen, ist dieses Album aber eine Spur schwächer geraten als das im Vergleich lockerere "Weather".