Sir Vincent Lone ist ein Alter Ego des schottischen Songwriters Jackie Leven. Wie er bei seinen Konzerten erzählt, stellte er eines Tages fest, dass er mehr Songs geschrieben habe, als er veröffentlichen könnte, zumal man heutzutage nicht so viele Scheiben herausbringen kann, wie man möchte, sondern sich den Sättigungsgesetzen des Marktes unterwerfen muß. So kam er auf die Idee, seine überzähligen Stücke unter anderem Namen zu veröffentlichen. (Was er dann dadurch torpediert, dass er - anders als bei Jackie Leven-Alben - auf dem Cover abgebildet ist. Nun ja, Jackie ist eben schon ein wenig skurril.) Musikalisch ist das, was Jackie hier - zusammen mit seinem Partner in Crime, Michael Cosgrave, macht, so eine Art "Jackie Light". Was die Harmoniefolgen und das Gitarrenspiel betrifft, erinnern auch diese Songs durchaus an Jackies Highland-Folk der letzten Jahre, sind aber weniger opulent geraten. Inhaltlich aber sind die Texte anders gelagert. Hier geht es nicht um Poesie und Traumdeutung, sondern um Stories, die durch konkrete Momente ausgelöst wurden - u.a. auch politischer Natur. Die schönste Story freilich, verbirgt sich hinter dem Opener "Moscow Train". Auf einer Zugreise habe Jackie (Pardon: Sir Vincent Lone) einmal Bob Dylan getroffen und man habe sich geeinigt, dass es nichts schöneres als Züge geben könne. Einen Zug aber, habe Bob gar nicht gemocht, so Sir Vincent, nämlich den "Moscow Train". Was denn der "Moscow Train" sei, habe Sir Vincent gefragt, etwa die U-Bahn in Moskau? Die kenne er nämlich auch und wüsste nicht, was daran auszusetzen sei. Ja, es sei die Moskauer U-Bahn, habe Bob gesagt, und die möge er deswegen nicht, weil dort eine Frau mit geschlossenen Augen gewesen sei, die ihn beobachtet habe...