Au weia! Auf dem Cover seiner neuen CD schießt sich Dan Sartain in den Kopf und fordert uns auf, es ihm gleich zu tun. Nun, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Auf seiner zweiten CD macht der "post punk Johnny Cash", wie ihn der NME taufte, das, was er am besten kann: Aufs allernotwendigste reduzierte geniale kleine Rock'n'Roll-Songs hinrotzen, die vor musikalischen Einfällen und intelligenten, haarsträubend komischen Texten nur so strotzen. Das, was dabei an den Man in Black erinnert, sind weniger die Songs selber, sondern die Art, in der Sartain diese in Szene setzt: Mal mit, mal ohne Drums, und auch ohne Bass - aber immer mit jeder Menge Feuer unter dem Hintern und dem sicheren Gespür für das richtige Riff am richtigen Ort. Dan Sartain ist nicht nur ein geborener Performer, sondern auch ein gewiefter Songwriter. Im Gegensatz zu seinen One Man Shows ist diese Scheibe zwar reich orchestriert (z.B. mit Obverdubs), aber immer noch auf das Wesentliche, auf des Pudels Kern reduziert. Und damit kommt man heutzutage weiter, als mit Bombast und Opulenz im Leerlauf.