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17.11.2006
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Jefferson Pepper - Christmas in Fallujah

Jefferson Pepper - Christmas in Fallujah
American Fallout
Format: CD

"Das ist eine Weihnachtsscheibe, die George Bush nicht gefallen dürfte", mailte der englische Promoter dieser Debütscheibe des Folk-technischen Basis-Kämpfers Jefferson Pepper. Das trifft den Kern der Sache: Mit der "Maschine, die Faschisten tötet" bewaffnet zieht Jefferson Pepper auf den Spuren der Großen seines Genres - Woody Guthrie, Bob Dylan, Steve Earle in dieser Reihenfolge - protestsingend durchs Land. Dass er sich 20 Jahre Zeit nahm, seine Debüt-CD einzuspielen, schadet dabei natürlich keineswegs - denn so hört sie sich auch an, was Spielfreude und Abgehangenheit betrifft. Im Niemandsland zwischen Folk, Country und elektrifiziertem, leicht psychedelischen Rock (also ungefähr Dylans "Nashville Skyline"-Periode) wartet Pepper mit den großen Fragen unserer Zeit auf, zu denen er als guter Musikphilosoph natürlich keine Antworten bietet, sondern sich vielmehr als scharfzüngiger Beobachter am Rande aufhält und sich als Stachel im Fleisch der moralischen Verkommenheit betrachtet. Pepper ist in diesem Sinne tatsächlich ein klassischer Protestsänger, der sich aller Nuancen des Genres bedient. Das ist zwar nicht trendy oder hip, ja sogar ein wenig altbacken - aber das sind Krieg, Korruption und Kulturen-Clash schließlich auch.


-Ullrich Maurer-


 

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