Dieses Orchestra ist ausnahmsweise tatsächlich mal eines. Oder doch mit 43 Musikanten zumindest die größte Band, die jemals in einem britischen Club gespielt hat. Das Orchestra ist ein Geisteskind von Produzent Chris Wheeler und Kompositeur / Arrangeur und Dirigent Jules Buckley, die sich hier in allen möglichen Richtungen austoben. Kaum zu glauben, dass dieses Werk in gerade mal drei Tagen - und zwischen diversen Auftritten - eingespielt wurde. Die Musik - eine gewagte Mischung aus Klassik, Jazz, Funk und Soul - ist dabei schon visionär zu nennen. Mit Streichern, Bläsern und einer vollständigen Rockband im Rücken und unterstützt von einigen Gästen wie Vokalistinnen Liz Swain und Natalia Williams oder Saxophonist Chris Bowden (Ninja Tune) leisten Buckley & Co. ganze Arbeit. Hier wird eine genreübergreifende Brücke geschlagen und die Musik swingt und groovt gleichzeitig in einer ganz eigenständigen Parallelwelt. Dabei werden keinerlei Kompromisse an etwaige Format-Sounds gemacht: The Heritage Orchestra sind durchaus anspruchsvoll, komplex und verstiegen - da gibt es nix. Aber das ist andererseits alles auch nicht staubig oder akademisch, sondern spannend und aufregend. Das Heritage Orchestra lebt und pulsiert und alleine das Konzept hinter diesem Projekt verdient Beachtung und Lob. So wird Kunstmusik auch nachvollziehbar!