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20.04.2007
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Anaïs Mitchell - The Brightness

Anaïs Mitchell - The Brightness
Righteous Babe/Indigo
Format: CD

Warum macht heutzutage eigentlich noch jemand klassische Folkmusik? Nun, wahrscheinlich, weil es die Gründe, klassische Folkmusik zu machen, immer noch gibt. Sicher, in den Zeiten von Webcasts und Blogs gibt es sicher aktuellere Newsmedien, aber wenn es darum geht, seine eigenen Erlebnisse auf poetische Weise einzukleiden, dann ist ein zur akustischer Gitarre vorgetragener Song doch sicher immer noch die persönlichste Möglichkeit. Und Anaïs Mitchell hat so einiges zu erzählen: Aufgewachsen in Vermont und seitdem ständig auf Achse hat die 25-jährige Songwriterin sich im Laufe der Jahre einen ganzen Backkatalog an Anekdoten angesammelt, die sie auf dieser bemerkenswert asketischen Debüt-CD auf Ani DiFrancos Label mit Inspirationen aus einer Romanreihe des britischen Autoren Lawrence Durell zu einfühlsamen, fragilen Songgebilden zusammenfügt. Die Reduktion auf das Wesentliche - Gitarre, Piano und ein paar musikalische Farbtupfer müssen ausreichen - ist dabei das Erfolgsgeheimnis. Das und Anaïs gewöhnungsbedürftige, aber auch prägnante Kleinmädchenstimme. Wer indes mit Victoria Williams oder Joanna Newsom zurecht kommt, der dürfte auch mit Anaïs Mitchell keine Probleme haben. Sehr viel direkter und intimer kann man Scheiben dieser Art nicht machen.


-Ullrich Maurer-


 

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