Jeff Finlin kommt aus Cleveland, Ohio, lebt jetzt in Nashville und ist der Sohn irischer Schienenarbeiter. Ein bisschen hört er sich auch so an. Mit knarziger, rauer Stimme knurrt er sich durch eine fleckenlose Sammlung desolater Americana-Songs mit den üblichen Spuren von Straßendreck, Blues und Folk-Twang dahinter. Die Sache mit dem Country nimmt er dabei nicht so genau. Auf dieser neuen Scheibe zeigt sich Finlin als typisch amerikanischer Vertreter seiner Zunft: Er singt über die Outlaws und Außenseiter und tut dies mit vielen Zwischentönen und Nuancen - aber ungemein effektiv. Da ist kein Ton zu viel oder zu wenig. Finlin weiß, wie man Songs zusammenschmiedet und was man dabei besser vermeidet. Wenn es denn man verschwenderisch wird, dann bestenfalls in Bezug auf Spielfreude oder handwerkliches Können. Finlin ist schlicht ein Meister seines Fachs - auch, wenn das hier alles eher konventionell und altbacken rüberkommt - auf jeden Fall aber betont unmodern. Das will aber nichts heißen, ist es doch bei Freunden des Flanellhemden-Rocks durchaus auch ein Lob...