Dass der knarzige Eigenbrötler Ben Weaver mit dieser neuen Scheibe nun bei unseren Freunden von Glitterhouse auftaucht, ist nicht weiter verwunderlich. Denn mit dieser eigenartigen Sammlung klaustrophobischer Eremiten-Balladen hat er sich konsequent vom straighten Americana-Hobo hin zum wunderlichen Sound-Kauz entwickelt. Vergessen sind da die Zeiten, zu denen er einfach mit seiner Gitarre im klassischen Woody Guthrie-Stil Geschichten erzählte. Heutzutage setzt er sich an seinen Laptop, spielt Piano, konstruiert Soundscapes, hantiert mit Keyboards und tut alles, was der ordentliche Songwriter am Lagerfeuer normalerweise nicht tut. Man konnte bereits erahnen, dass sich Weaver im klassischen Songwriter-Mäntelchen eingeengt fühlte, als er auf seiner Tour einfach keinen Bassisten engagieren wollte. Weaver sitzt heutzutage näher bei Johnny Dowd oder Tom Waits als bei Bruce Springsteen - und das ist gut so: Irgendwer muss dem ausgeleierten Genre ja schließlich neue Impulse verpassen. Zwar ist die Sache zuweilen noch ein wenig spröde und aufgrund Weavers Vorlieben für desolate Inhalte auch ein wenig unheildräuend geraten, aber so sind unsere Zeiten ja schließlich aus. Und die kommentiert Weaver hier auf seine ganz eigene, bärbeißige Art. Der Mann hat Charakter!