Hussa! Das nennt man wohl Kehrtwende mit Effét! Galten King Khan und seine Schreins bislang immer als solide Fun Funk-Kapelle, so gibt es dieses Mal allerschönsten, psychedelischen 60s-Acid-Westcoast-Rock. Irgendwo zwischen Jefferson Airplane und Doors-Ästhetik ackern sich die Jungs bierernst durch eine Sammlung von Songs, wie sie - was den Sound, das Energielevel und die Spielfreude betrifft - zu den goldenen Zeiten von Ashbury Heights auch nicht besser hätten ausfallen können. Der Exil-Kanadier mit indischen Wurzeln, der sich nach der Disney Figur King Khan benennt, outet sich dabei vor allen Dingen als Fan (und Kenner) der Szene. Denn bis in die kleinsten Nuancen hat er das Genre aufbereitet. Allerdings keineswegs für die Jetztzeit: Das klingt alles so, als sei es auch ca. zwischen '65 und '68 eingespielt worden. (Also zu jener Zeit, als die Sache noch ihren unschuldigen Reiz hatte.) Die Erfahrungen der letzten Scheiben (auch jene mit BBQ) nutzt Khan dabei nur als allgemeine Referenz (= schmutzige Juwelen sind besser als sauberer Strass). Und Bläser gibt es zwar auch noch - aber diese verstecken sich blechern im allgemeinen Soundspektrum. Diese Scheibe ist zwar in der falschen Zeit entstanden, aber sie gehört zweifelsohne zu den Meilensteilen des Genres.