Es kommen nicht viele Blues-Bands aus New York - schon gar nicht solche, die wie Hazmat Modine den Blues nur als Ausgangsbasis verstehen und sich dann auch noch der Weltmusik öffnen. Die Band ist das geistige Kind des Multiinstrumentalisten Wade Schumann, der nicht nur eine tierische Mundharmonika spielt (in dem Fall die mit Trichtern verstärkte, lautstarke Version, die auf dem Cover angebildet ist), sondern hat auch die Kontakte zu seiner alten Band, den Kopfstimmlern von Huun-Huur-Tu nicht verloren, die natürlich auch auf dieser Scheibe mitmachen. Das Ergebnis ist eine Art Collage, bei der Hazmat Modine - sprichwörtlich - durch die musikalische Weltgeschichte geistern und dabei alles mitnehmen, was sich auch nur annähernd mit einer Blue Note verträgt. Und das ist ja bekanntlich praktisch alles. Das klingt dann ein wenig so, wie ein gut gelaunter, nicht ganz so verstiegener Tom Waits - immer getrieben von einem soliden Blues-Beat oder irgendwelchen Soli (nicht nur von der Mundharmonika, sondern auch von der Gitarre und allen möglichen Blasinstrumenten). Für eine US-amerikanische Band klingen Hazmat Modine dabei ziemlich weltoffen - aber das war wohl auch der Gedanke dabei. In NY sind die Jungs das nächste, große, hippe Ding. Das könnte auch bei uns klappen.