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01.06.2007
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Jenny Owen Youngs - Batten The Hatches

Jenny Owen Youngs - Batten The Hatches
Nettwerk/Soulfood
Format: CD

In den USA ist Songwriterin Jenny Owen Youngs schon so etwas wie das next Big Thing - jedenfalls was das Songwriter-Segment betrifft. "Batten The Hatches" bedeutet dabei so viel wie "Sturmfest machen". Ganz so schlimm ist es dann allerdings doch nicht, denn Jenny Owen Youngs überzeugt weniger durch musikalische Wirbelstürme, sondern durch feinsinnige Zwischentöne. Ihre Tracks teilt sie dabei ein in relativ streng konzipierte Indie-Rock-Nummern und eher gelöste Folkpop-Stücke, bei denen man auch einmal mitsummen kann. Was bei der Sache nachdrücklich ins Ohr fällt, ist Jennys Fähigkeit, in ihren persönlich gefärbten Texten sich durchaus auch einmal selber auf die Schippe zu nehmen. Wo andere schwermütig in der Psychologie stochern, bringt Jenny es mit einem anschaulichen (und sicherlich nicht ganz ernst gemeinten, aber therapeutisch hilfreichen) "One Two Three - I Hate Me" oder einem mehrfach wiederholten "What The Fuck Was I Thinking?" auf den Punkt. Dass es bei Jennys (autobiographischen) Entfremdungsgeschichten emotional rauf und runter geht, wie auf einer Achterbahn ist dabei natürlich Ehrensache. Ein wenig komisch ist das schon bei einer Frau, die von sich selbst sagt, dass sie sich auch schon mal wildfremden Leuten auf den Schoß setzt, wenn die das Gefühl hat, dass das was bringt. Es scheint also so zu sein, dass sich Kenny Owen Youngs öfter mal irrt, wenn es um Beziehungsfragen geht - was sie umso sympathischer und menschlicher macht. Langer Rede kurzer Sinn: Das ist eine Klasse-Songwriterscheibe, die man der Protagonistin ohne weiteres abkauft. Punkt.


-Ullrich Maurer-


 

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