Es gibt so Bands, in deren Haut möchte man nicht stecken. Wie in diesem Fall. Denn die Musiker von Devil Sold His Soul können keine glückliche Menschen sein. Sie sind famose Musiker und was sie hier abliefern, ist zum Teil verdammt großartig, aber sie packen hier mit solch einer Intensität Hass, Verzweiflung und andere dunkle Gefühle in ihre Songs, dass man stark bezweifeln möchte, dass die Briten wirklich zufriedene Menschen sind.

Devil Sold His Soul bewegen sich im großen, lauten und düsterem Feld zwischen Bands wie Converge, Cult Of Luna oder Isis, haben einen Sänger, der sowohl mit Black Metal-Stimme kreischen und keifen als auch in höchster Emo-Höhe klar und deutlich trällern kann, und bieten auf diesem Silberling zehn verstörende, fiese, lärmende, ausufernde und anstrengende, aber gleichzeitig auch einfach nur beeindruckend schöne Tracks. Das sagen wir übrigens erst jetzt, nach den ersten Versuchen nämlich klangen Devil Sold His Soul noch etwas gewöhnlich und sogar gezwungen. Die kritischen Worte waren schon fast verfasst und hätte man sich von den vielen anderen guten Meinungen nicht zum Weiterhören überreden lassen, hätte an dieser Stelle vermutlich eine Menge Mist gestanden. Doch wir haben durchgehalten, wir haben dieses Album mit jedem Durchlauf mehr zu schätzen gelernt und sicher nicht alle, aber für uns doch einige und auch genug Geheimnisse dieses Werkes gelüftet. Mit der Zeit kapiert man nämlich was. Nämlich was das alles soll. Diese Stimmen- und Stimmungswechsel, die immer wieder kehrenden Momente der Stille oder das übelste Geprügel, das Klavier, der Pop und die Leidenschaft. Man beginnt das alles irgendwann zu mögen, zu genießen. Man hört zu, man ist zufrieden und überlegt, ob Menschen, die solch eine Musik machen, glückliche Menschen sein können. Hoffentlich können sie es.