Ihre letzten Platten konnten noch richtig gut gefallen, auch mit dem Besuch einer Live-Show von La Vela Puerca machte man in der Regel nicht viel falsch. Schließlich gab es sowohl hier als auch da feinen, fröhlichen, teils punkigen und stets poppigen Latin-Ska, der fix in Kopf und Beine ging und in kürzester Zeit für gute Laune sorgte. Mit den Songs auf dem neuen Silberling sieht das Ganze leider etwas anders aus.

Denn aus Ska wird hier Pop, aus Punk wird Rock und am Ende macht das alles keinen wirklichen Spaß mehr. Denn was die Jungs aus Uruguay hier abliefern, ist einfach nur noch halber Kram. Mittelharte Nummern im mittelschnellen Tempo und mit mittelguten Melodien, die wie der Mittelwert aus Gianna Nannini, Enrique Iglesias und den Heroes Del Silencio klingen. Nein, das alles ist hart an der Grenze und wären es nicht La Vela Puerca, die man auch anders kennt, wäre die Platte vermutlich schon nach der halben Spielzeit entsorgt. Doch das Durchhalten lohnt sich! Denn auch wenn das Können der Herren auf "El Impulso" nur aufblitzt - immerhin blitzt es und sie bringen uns so doch noch zum Lächeln. Fast ganz am Ende nämlich geben sie bei "Pino" und "La Sin Razon" richtig Gas, liefern zwei starke Nummern ab und verlassen das Mittelmaß. Warum aber erst, wenn es eigentlich schon zu spät ist?