Eine Band, die sich Guggenheim Grotto nennt und das Thema "Philosophie" auf ihre Fahnen geschrieben hat, hat gewiss eine Agenda, die über das bloße Musikzieren hinausgeht. Zum Glück merkt man das dem Debüt des irischen Trios um Songwriter Kevin May gar nicht an. Sicher, das Werk ist sehr aufwendig und wunderschön in ein rätselhaften Büchlein gepackt, die Arrangements sind allesamt ausgesucht edel und ideenreich umgesetzt und die musikalische Darbietung ist ohne Fehl und Tadel. Aber wie bloße Kopfmusik hören sich die melancholisch-verträumten halb-akustischen Folk-Pop-Balladen dann doch nicht an. Im Gegenteil: Da steckt jede Menge Atmosphäre, Gefühl und Herzblut drin - auch wenn The Guggenheim Grotto selten laut werden. Vielmehr steckt der Reiz hier in der Subtilität kleiner Details und wohlüberlegter musikalischer Ideen. Auch wenn May thematisch lieber die ganz großen Themen wälzt: Lassen wir ihm doch die Freude, wenn auf der anderen Seite wirklich gehaltvolle Songs dabei herauskommen.