Die glückliche Heidi ist in ihrer Schweizer Heimat schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Nachdem sie in verschiedenen Band-Projekten musikalische Erfahrungen sammelte, legt sie nun, mit einem Preis der Kulturkommission des Kantons Luzern finanzierte Solo-Scheibe vor. Konzeptionell erinnert Heidi ein wenig an das, was junge britische Kolleginnen wie Kate Nash, Adele oder Lily Allen machen: Frei Schnauze weg und ziemlich von dem singen, wovon man am meisten weiß und das Ganze in noch irgendwie unfertigen, aber nicht unintelligenten Songstrukturen verbauen. Musikalisch hat sich Heidi den jazzigen Alternative-Folk ausgesucht, wobei sie wesentlich mehr Wert auf Atmosphäre und ausgefeilte Stimmarrangements als etwas auf poppige Eingängigkeit legt. Sie selbst, als Interpretin, sieht das vermutlich anders, aber es klingt, als singe sie meistens um einen einzigen Ton herum. Dabei legt sich Heidi keineswegs fest: Obwohl die Stücke selbst bewusst einfach konstruiert sind, klingen sie doch recht unterschiedlich. Hinzu kommt, dass sie nicht nur aufenglisch, sondern auch auf deutsch singt. Für Freunde des alternativen Girlie-Pop lohnt sich ein Reinhören aber auf jeden Fall.