Was haben Österreich und Tunesien gemeinsam? Nun, seit dem 19.10.07 diese Scheibe. Der österreichische Gitarrist Wolfgang Muthspiel und der tunesische Sänger und Oud-Spieler Dhafer Youssef taten sich für dieses Werk zusammen und schufen ihre ganz eigene musikalische Weltsicht. Diese - auf Improvisationen basierende - Session beginnt zwar irgendwo beim Jazz - endet aber nicht dort, sondern schließt Elemente aus Rock, Klassik, Weltmusik, Tango und Elektronik mit ein. Und zwar bei jedem Track in der gebotenen Manier. Muthspiel, der gelernte Klassiker lehnt sich dabei auf seine Weise genauso weit aus dem Fenster (zum Beispiel wenn er zur E-Gitarre greift) wie Youssef, der z.B. ganz auf Worte verzichtet und die Stimme als Instrument verwendet - wodurch die Musik bemerkenswert transparent und weitläufig erscheint. In diesem Sinne ist diese Scheibe auch als musikalische Reise zu verstehen, die den Zuhörer an verschiedene Orte transportiert. Orte freilich, die so nicht unbedingt zu existieren brauchen sondern im Kopf des Zuhörers entstehen. Es ist also der berühmte Soundtrack für den noch nicht existierenden Film.