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30.11.2007
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Dangerboy - Dangerboy

Dangerboy - Dangerboy
Ritchie/Flight 13/Broken Silence
Format: CD

Es ist ebenso charmant wie erfrischend ehrlich, wenn ein Label sein neuestes Pferd im Stall als "nicht zwingend avantgardistisch oder absolut neu" bezeichnet. So geschehen bei Ritchie Records, die dieses über Dangerboy schreiben. Gleichzeitig bezeichnen sie die Musik der Band aus Essen als "frech, witzig, nostalgisch und modern zugleich" und haben damit absolut Recht.

Das Quartett nämlich legt mit ihrem schlicht nach ihnen selbst betiteltem Album ein äußerst unterhaltsames Werk vor, das den Hörer mit auf eine bunte Reise durch die Musikgeschichte nimmt. Ob NDW, Synthie-Pop, Wave, Kraut, Hamburger Schule oder Rock N Roll, ob Blumfeld, Deichkind, Joy Division oder Camouflage - gemacht wird, was gefällt und meistens vieles auf einmal. Oder um auch die Band zu Wort kommen zu lassen und eiskalt ein weiteres Zitat einzubauen: "Zu hören gibt es die feinsten Melodien aus der 1000jährigen Rock- und Popgeschichte geklaut und endlich in den richtigen Zusammenhang gebracht." Die logische Folge dieser durchaus real klingenden Selbsteinschätzung ist, dass wir es hier mit einer Platte zu tun haben, die mehr wie eine Compilation denn ein stimmiges Werk klingt. Einige Ausrutscher - wie das zu sehr nach Joachim Witt klingende "Ihr Kopf leuchtet" - gehören da natürlich dazu, weil es mit dem an Tocotronic erinnernden "Stimmen aus dem Off", dem düsteren "40 Meilen vor der Stadt" oder der rockenden Party-Nummer "Dangerboy" aber genügend feines Material gibt, darf diese Platte gerne angetestet werden. Gleich fünf Tracks stehen dazu derzeit auf der MySpace-Seite der Band bereit.



-Mathias Frank-


 

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