Als Willie DeVille Mitte der 70er Jahre mit seinem "Spanish Stroll" und seiner Band Mink DeVille (mit der er jetzt wieder auf Tour geht) aus dem Übungskeller kroch, war er so etwas wie der King Of Cool. Heutzutage, wo jeder Hinz und Kunz mit Versatzstücken des Tex Mex hantiert, ist das natürlich nichts Besonderes mehr, aber Willie DeVille ist immer noch einer der besten seines Fachs. Auf dem neuen Album arbeitet er - beinahe liebevoll - jede Facette seines Repertoires heraus. Es gibt Stones-Rocker, Tex-Mex-Funk, Blues, herzergreifende, sülzige Balladen, Sprechgesang mit indianischen Anwandlungen und eine musikalische Hommage an sein Vorbild Van Morrison. Wie stets bei Willie DeVille funktioniert die Sache dann am besten, wenn er ein wenig übertreibt - ein wenig zu viel Zuckerguss aufträgt, ein wenig zu bärbeißig grummelt oder ein wenig zu treuselig seufzt. Für alle Fans des flächendeckend tätowierten Mannes ist dieses Werk auf jeden Fall nachdrücklich zu empfehlen.