Da wäre also wieder die Thüringerin mit tansanischen Wurzeln. Auf ihrem fünften Album macht sie nun keine Gefangenen, sondern erweist ihrem großen Vorbild Nina Simone (nach der sie ja immer schon ein wenig geklungen hat) mit einigen Tracks aus deren Songbook ihre Referenz. Dabei sind dann Simone-typische Notwendigkeiten wie "My Baby Just Cares For Me", aber auch Stücke wie "Don't Let Me Be Misunderstood" - die man ja eher aus einem anderen Zusammenhang kennt. Was aber bei Lyambiko eh keine Rolle spielt, da sie sowieso jeden Song zu ihrem eigenen macht. Ihr Trio hat dabei im Laufe der Jahre eine geradezu beängstigende Perfektion entwickelt, und findet genau die richtige Balance zwischen grundsolidem, klassischem Handwerk und inspirierter Innovation. Die auch hier vorhandenen, dezenten Ethno-Einflüsse ("Mawe Mawe") tun ein weiteres, um dieser Produktion ein eigenes Gesicht zu verleihen. Kein Wunder, eigentlich, dass Lyambiko mittlerweile auch in den USA Fuß fassen konnte.