Dieses neue Werk von Hollands bestem Neil Young besteht aus zwei Versionen: Einer "The Garage" genannten Rock-Scheibe mit Band-Aufnahmen und einer namens "The Living" mit akustischen Versionen derselben Songs (wobei sich die Scheiben nicht zu 100% überschneiden). Auf der lauten Scheibe zieht Vanderveen alle Register seines Neil-Young-tums und emuliert Stück für Stück - mit Verzerrer, Kompressor und dem typischen Nöl-Timbre des großen Kanadiers - alle Facetten dessen selbst. Fast, so könnte man glauben, habe es Vanderveen ganz aufgegeben, sein eigenes Ego einzubringen - wäre da nicht die Akustik-Scheiben, die sehr viel mehr die ureigenen Qualitäten des grauhaarigen Troubadours in den Vordergrund stellt. Hier brilliert Vanderveen als der vielseitige Gitarrist, der er ist, erlaubt sich ein eigenes Timbre und lässt auch seiner Gesangspartnerin Kersten De Ligny den Raum, der ihren Beiträgen eigentlich durchweg gebührte. Letztlich sind auch die Akustik-Versionen der Tracks die jeweils interessanteren (auch wenn Vanderveen durchaus einige pointierte Rock-Momente gelingen). Für Neil Young-Fans dürfte dieses Werk durchweg unproblematisch sein. Alle anderen fragen sich vielleicht, warum sich ein begnadeter Musikant wie Vanderveen dermaßen deutlich hinter seinem Idol einsortiert.