Mit den Eurythmics schrieb Dave Stewart Musikgeschichte. Dabei stand er als graue Eminenz zweifelsohne immer im Schatten seiner Partnerin Annie Lennox - doch diese Rolle scheint dem Mann zu behagen. Denn schaut man sich den hier versammelten Backkatalog an, so ist deutlich zu erkennen, dass Stewart mehr bietet als die Hälfte der Summe der Eurythmics. Die hier versammelten Songs aus seiner Solo- und Produzenten-Karriere, vor allen Dingen aber die Kollaborationen mit den großen der Szene - von Tom Petty über Bono bis zu Mick Jagger - bieten ein breites Spektrum an Stilen und Formaten. Ob sich Stewart mit den hier präsentierten Interpretationen und Arrangements einen Gefallen tut, darf indes dann doch bezweifelt werden. Es ist schon verwunderlich, wenn das im Namen geführte Rock Fabulous Orchestra - insbesondere dessen Streichersektion - im Prinzip ersatzlos hätte wegfallen können, da dieses absolut nichts Neues zum Gelingen beiträgt. Der allgemeine Tenor des Albums ist - trotz allen Brimboriums und einer Unzahl an hippen Gästen - schwerfällig. Der Sound ist staubtrocken und swingen tut die Sache an keiner Stelle. Stewart ist nicht bloß ein guter Songwriter, sondern auch ein ausgezeichneter Gitarrist (Dylan nennt ihn im beiliegenden Booklet "deft") - aber er stellt dies stets unter den Scheffel und spielt eher zurückhaltend. Dass er kein guter Sänger ist, weiß er selber - das stört aber weniger, als der eher ziellose Aktivismus des Arrangeurs Stewart, der hier wirklich teilweise irritierend erscheint. Freilich ohne bombastisch zu werden - zumindest das ist ihm gelungen. Als Resümee ist das hier versammelte Oeuvre zweifelsohne sehr beeindruckend. Allerdings erscheinen die Originalversionen dann doch irgendwo sinnvoller.