Spätestens mit dieser DVD dürfte es amtlich sein: Der beste Sound kommt von der Austin City Limits Live-Reihe! Die Transparenz, die Balance, die Präsenz und die Klarheit, die der hier versammelte DTS-Sound auf der einen Seite und der knackige PCM-Stereo-Sound auf der anderen (für solche, die keinen DTS-Decoder ihr eigen nennen) darbietet, ist schon bemerkenswert. Jede Nuance und jedes Instrument (und das sind mit Posaune, Querflöte, Banjo, Harmonium, E-Piano und diversen Percussion-Instrumenten - außerhalb der normalen Band-Besetzung - so einige) ist nicht nur zu vernehmen, sondern auch zu orten. Hinzu kommt eine für amerikanische TV-Verhältnisse geradezu zurückhaltende Regieführung mit eher ruhigen Einstellungen. Das Ergebnis ist - jedenfalls für diese Art von Musik - das perfekte konservierte Konzerterlebnis.

Norah Jones und ihre Band präsentieren hier einen bunten Querschnitt aus den drei bisher erschienenen Alben - die, im Gegensatz zum Anfang der Karriere, durchaus auch ein Mal in mehr oder minder stark von der Konserve abweichenden Live-Versionen geboten werden, einige Coverversionen (Willie Nelson, Roy Orbison) sowie einen Gastauftritt von M. Ward. Gerade letzterer zählt zum Highlight der Show, denn Wards eher ungebügelter Charme ergibt einen reizvollen Kontrast zu Norah Jones sehr geradliniger, klarer, aber letztlich auch nuancenreichen Performance. Die Band hält sich dabei eher dezent zurück und überlässt der Protagonistin die Bühne, die neben Piano und Wurlitzer auch mehrfach zur Gitarre greift. Insgesamt hat sich die musikalische Gemengelage vom Jazz der Anfangstage zu einer Art bluesorientierten Pop-Musik geändert, was auch diese Show noch ein Mal zementiert - gerade darin liegt ja bekanntlich Norah Jones Erfolgsgeheimnis. Extras gibt es keine - was aber auch nicht Not tut, denn auch so ist diese DVD eine ziemlich runde Sache.