Dass Altmeister Larry Jon Wilson bei Kumpel und Weggefährte Kris Kristofferson hoch im Kurs steht, verwundert nicht: Schließt man die Augen, so klingt die erste Scheibe des alten Desperado nach 28 Jahren nämlich (auch stimmlich) fast genauso abgeklärt und gelöst, wie Kristoffersons letztes Werk, "This Old Road". Auch Wilson blickt - humorvoll, abgeklärt und gar nicht bitter, aber mit wachem Auge für die Veränderungen, die sich um Laufe der Jahrzehnte angesammelt haben - auf sein Leben zurück, nur ohne politische Untertöne; auf einem sehr persönlichen Level. Musikalisch kommt dieses reine Solo-Werk noch asketischer daher als Kristoffersons Scheibe - was den positiven Eindruck aber nicht schmälert. Hier ist ein alter Routinier und Storyteller am Werke, der mit sich im Reinen ist und sich nach wie vor allen kommerziellen Trends und Erwägungen entzieht. Sehr sympathisch, das.