Jared Del Deo hat es in 15 Jahre - mit demselben Musikantenstamm - auf sieben Plattenfirmen und vier Wohnsitze gebracht - ohne dass ihm der generelle Durchbruch als Musiker gelang. Das hat seine Vor- und Nachteile. Denn heutzutage machen Del Deo & Co. wohl einfach das, was sie wollen, ohne irgendwo nach Kompromissen zu schielen. Und so ist das neue Album denn auch besonders abwechslungsreich und eigen geworden. Zwischen klassischen Folkballaden im Neil Young-Stil bis zum Kinderchor ist prinzipiell alles möglich - so lange es nur im Dienste des Songs steht. Und der steht bei Del Deo offensichtlich im Zentrum: Leicht melancholisch angehaucht (ohne rührselig zu erscheinen), liebevoll vorgetragen, ausgearbeitet und zurückhaltend (oft akustisch) arrangiert, immer ein wenig links der Mitte und oft genug von charmanten, eigenwilligen melodischen und harmonischen Grundgedanken getragen. Für Freunde des so genannten Alt-Country oder besser: Des Americana-Songwriting mit Indie-Appeal ist dies eine sichere Bank.