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05.09.2008
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Brian Wilson - That Lucky Old Sun

Brian Wilson - That Lucky Old Sun
Capitol/EMI
Format: CD

Mit "That Lucky Old Sun" kehrt Brian Wilson nicht nur zu seinen Wurzeln zurück (unter anderem auch zum Capitol-Label, wo einst alles begann), sondern läuft geradezu zu alter Höchstform auf. Stimmlich nach wie vor perfekt aufgestellt liefert er mit dem neuen Werk (unterstützt u.a. von seinem alten Kumpel Van Dyke Parks und seinem langjährigen Texter Scott Bennett) ein altersweises Spätwerk ab, das in Sachen Ambition und Anspruch durchaus mit seinem "Smile"-Opus mithalten kann. Natürlich erfindet Wilson hier nichts wirklich Neues, aber gerade im altmodisch anmutenden, melancholischen Charme dieses an die Hochzeiten der Beach Boys gemahnende Werk liegt der Reiz dieses Unterfangens. "That Lucky Old Sun" ist dabei ein klassisches Konzeptalbum - und dabei mehr eine "Rock-Oper" als eine Songsammlung, denn die einzelnen Tracks gehen nahtlos ineinander über und werden teilweise durch von Van Dyke Parks geschriebene, gesprochene Überleitungen miteinander verbunden. Dabei fährt Wilson alles auf, was es für einen Beach Boy aufzufahren gibt - und einige der Nummern klingen denn auch wie waschechte Tracks aus der guten alten Zeit - ohne die Referenzen an die Moderne, die Wilson auf seinen bisherigen Solo-Scheiben einfließen ließ (vermutlich auf Anraten von Produzenten: Denn hier legte Wilson selber Hand an). Natürlich stehen die nach wie vor abenteuerlich vertrackten Gesangsharmonien im Zentrum, aber die Stücke selbst sind mindestens genauso vertrackt aufgebaut. Wilson widmet diese Scheibe seiner Frau, seinen Kindern und seinen Brüdern Dennis und Carl - nicht nur in diesem Sinne ist das tatsächlich ein waschechter Beach Boys-Instant-Klassiker.


-Ullrich Maurer-


 

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