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19.09.2008
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Woven Hand - Ten Stones

Woven Hand - Ten Stones
Sounds Familyre/Cargo
Format: CD

Das, was Woven Hand von 16 Horsepower unterscheidet (obwohl Pascal Humbert ja zuletzt auch zu diesem Projekt gestoßen war), ist wohl der Umstand, dass David Eugene Edwards dieses als Basis für weiter gefasste stimmungsmäßige Exkursionen bertrachtete. So fanden sich bei Woven Hand immer mehr Folk- und Pschedelia-Momente als bei 16 HP und der Songcharakter wurde im Laufe der Zeit immer epischer. Im Prinzip setzt sich das auch auf dem neuen Werk fort - nur mit einer Verschiebung der Gewichtung. "Ten Stones" ist wesentlich rockiger als alles, was Woven Hand bislang bot und es gibt auch so etwas wie regelgerechte Melodiebögen. Das liegt nicht zuletzt an den Gästen. So sorgte Emil Nikolaisen (norwegischer Wunderkind-Produzent und Vorsitzender der kreativen Chaostruppe Serena Maneesh) und Produzent Daniel Smith sowie Elin Smith (beide Danielson) für Akzente und besonders die freistiligen Gitarren Nikolaisens tragen zu einem gewissen Power-Management bei, dem sich auch die anderen nicht entziehen können. So klingt Humberts mit Effekten beschickter Bass zuweilen eher wie eine Brass-Sektion und Ordy Garrisons Drumming scheint sich auch mehr am Backbeat zu orientieren als gewöhnlich. Das klingt dann zuweilen fast wie Nick Cave. Dabei gibt es aber durchaus auch noch die besagten Folk-Momente (sogar eine Referenzen an den Bossa-König Jobim auf der Edwards croont wie der Geist von Frank Sinatra) und psychedelische Passagen. Und die Stücke sind kürzer, kompakter geworden. Für Fans sicherlich keine Gründe, sich von der Band abzuwenden, aber im Umkehrschluss sicherlich ein Anreiz, sich mit der Band zu beschäftigen, wenn man bislang nicht so recht damit warm werden konnte.


-Ullrich Maurer-


 

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