Tilly And The Wall sind eine regelgerechte Musikantenkommune, die sich vor allen Dingen die musikalische Gleichberechtigung aller Beteiligten auf die Fahnen geschrieben haben. Das führte bislang eher zu einem kunterbunten Kuddelmuddel mit zugegebenermaßen großen Momenten, die aber durch viel kreatives Chaos erkauft werden mussten. Nun ist die Band aus Omaha (von denen gleich zwei mit Conor Oberst in einer von dessen unzähligen Projekten vor Bright Eyes groß geworden sind) zwar auch auf dem dritten Werk noch nicht zu einem wirklich echten Mainstream Act geworden - was ihre musikalischen Fähigkeiten angeht, haben sie indes ebenso zugelegt, wie beim Sortieren. Die neuen Songs klingen teilweise richtig "normal" (also nicht schräg um des schräg sein willens) und die gelegentlichen Mitsing Refrains sind jetzt auch in konkrete Strukturen eingebettet. Und der Gesang wird heuer nicht mehr schüchtern weggehallt, sondern steht selbstbewusst im Zentrum. Insgesamt haben sich Tilly And The Wall mit "O" zu einer soliden kleinen Indie-Pop-Band entwickelt.