Wer es - wie die Mael-Brüder - geschafft hat, in 35 Jahren Musikerkarriere immer noch nicht vernünftig geworden zu sein, der kann ja nun wahrlich nicht zur Gattung "Schlechter Mensch" gehören. Eher schon zur Gattung Strange Animal oder Exotic Creatures. Auf ihrem 21. Album beschäftigen sich Ron und Russell mit diesem Gedankengut - und kommen im Prinzip zum Schluss, dass man dem Affen ab und an das Steuer überlassen sollte. Musikalisch spielt sich das alles relativ unaufdringlich, aber enorm durchkonzipiert ab: Elektronik, ein paar Keyboard- und Gitarrensprengsel sowie echte und gesampelte Vokal-Harmonien - das ist alles, was die Maels brauchen, um eine weitere grandiose Rock-Operette in die Welt zu setzen. Die neue ist weniger bombastisch und in Ansätzen tanzbarer geworden als die letzten beiden Sparks-Epen - aber nicht minder unterhaltsam, nur moderat modern, keinesfalls ernst zu nehmen und vor allen Dingen hoffnungslos verschroben. Für alle, die immer noch an das Gute in der Musik glauben möchten.