News At Six kommen zwar aus Köln (und haben dort mit Rausch oder Cowboys On Dope bereits weithin Spuren gestreut), aber auf diesem neuen, zweiten Album bekennen sie sich eindeutig zum Brit-Pop. Genauer gesagt: Zu einer ungemein abwechslungsreichen Spielart des Gitarrenpop mit einer gehörigen Portion Rockpower britischer Prägung und einigen verspielten Zugaben (wie einer Akustik-Ballade, einer kleinen Punk-Nummer, einer 50s-Pop-Nummer und diverse Spielereien sonstiger Natur, die auf dem Debütalbum so noch nicht zu hören waren). Das wäre natürlich alles nichts Wert, wenn die Jungs keine guten Songs schreiben könnten - doch gerade hier punkten sie insofern, als dass die hier vorgetragenen Nümmerkes immer wieder überraschen können und eben nicht so vorhersehbar sind (wie die Songs diverser echter Briten). Und die im Laufe der Zeit angesammelte Routine stört hier nicht, sondern verdichtet sich zu einem druckvollen, ausgewogenen Klangbild. Selbst wenn man möchte, findet man bei diesem Album kaum etwas zum Meckern.