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22.11.2008
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Guns N' Roses - Chinese Democracy

Guns N' Roses - Chinese Democracy
Geffen/Universal
Format: CD

Angst. Panik. Was kommt? Kann er es noch oder macht er sich und den legendären Namen seiner Band lächerlich? Ganz egal, wie lange er gebraucht hat, wie viele Millionen investiert wurden, was es für Gerüchte und Geschichte gab und wie oft über dieses Album diskutiert wurde. Die einzige Frage ist: Was setzt uns W. Axl Rose hier vor? Die Antwort: Viel! Ein zum Teil überragendes Album! Yes!

Die anderen können schreiben und denken, was sie wollen - auf diesem Album gibt es Songs, auf die die Welt und all die Fans der Band gewartet haben. Die begeistern und so schön und groß sind, dass sie den Klassikern aus den 90er Jahren nur wenig nachstehen. Der Titeltrack und Opener zum Beispiel hat alles, was man sich wünscht. Power, Pop und Rock N Roll, Groove und Leidenschaft, diese Arschtritt-Coolness, sensationelle Melodien, sogar ein lässiges Solo und natürlich Axls noch immer einzigartige Stimme. Keine Illusion, keine Destruction, aber verdammt nah dran. "Shackler's Revenge" dann wird noch besser, hier sind es Guns N' Roses 2008, plötzlich wird mit modernen Mitteln musiziert und ein Mitsinger deluxe zum Besten gegeben. Diese Klasse hatten nur wenige vermutet. Gänsehaut. Und eine Träne in den Augen. Herzlich willkommen zurück, du Held meiner Jugend.

"Better" wird nicht besser, ist aber eine richtig schöne Ballade, die von der Stimme lebt. Gleiches gilt für "Street Of Dreams", hier gibt es auch gleich das Klavier-Comeback und wüsste man es nicht besser, könnte man hier Slash auf dem Berg beim Solieren sehen. Der aber ist weg. Wie all die anderen von damals auch. Sie haben mit Velvet Revolver gute Sachen gemacht. Axl macht mit neuen Leuten, mit unzähligen Musikern, Produzenzen und Gästen weiter. Er rockt lässig und leicht funkig ("Scraped"), er kreischt vor sich hin ("Riad N' The Bedouins") und mag es sonst offensichtlich gerne ruhig und entspannt. Denn das ist der Kritikpunkt an dieser Platte. Es gibt ein bisschen zu viel Balladeskes zu hören, zu viele Nummern bewegen sich im Midtempo und darunter und bei aller Schönheit von diesen Nummern fehlt ab und an einfach die Wucht, die Wut, der aggressive Axl. Vielleicht gibt es den aber ja auf der nächsten Platte wieder. Denn die soll es tatsächlich bald geben. Kein Scherz.



-Mathias Frank-


 

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