Gäbe es ein Produkt wie LaFee nicht bereits, so müsste es noch von geschickten Marketing-Technikern aus der Retorte gehoben werden: Eine durchgestylte Rotzgöre mit abgebrochener Schullaufbahn und jeder Menge Attitüde, die den gleichaltrigen Fans mittels deutschsprachiger Hardrock-Pop die Welt und die Liebe erklärt. (Lassen wir den Versuch, das Ganze englischsprachig zu exportieren mal außer Acht.) Das neue Werk ist aufwendiger, ja bombastischer produziert als gewohnt, bietet aber im Vergleich den bewähren Mix aus harten Rock-Brettern, die dann mit allem Mitteln der Produktiontechnik in Richtung Pop getrimmt wurden. Elektronik und Hip-Hop-Andeutungen wurden heuer zurückgefahren, dafür gibt's orchestrale Extravaganzen. Inhaltlich geht es gewohnt größenwahnsinnig, betont un-pc und unter dem Strich auch absolut amüsant zu. Insbesondere der Umstand, dass das ziemlich bierernst dargeboten wird, bietet Anlass zur Erheiterung. So richtig ernst nehmen kann man das alles nicht, aber als musikalisches Popkorn ist LaFee durchaus erste Wahl.