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06.02.2009
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Wintersleep - Welcome To The Night Sky

Wintersleep - Welcome To The Night Sky
One-Four-Seven/Soulfood
Format: CD

Es ist schon bezeichnend, dass Paul Murphy, der Mastermind von Wintersleep, aus Kanada stammt. Denn während der US-Indie-Rock in den letzten Jahren immer mehr in voraussehbare Schemata zu verfallen droht (und ergo auch kaum mehr besonders spannendes hervorbringt), hat man sich im nördlichen Nachbarland eine gewisse Unbekümmertheit bewahrt, die immer wieder für Überraschungen auf dem Sektor sorgt. Wintersleep sind auch wieder so ein Fall. Nicht, weil die Jungs etwas Neues erschaffen, sondern weil sie locker und gelöst an die Sache herangehen und offensichtlich keine Angst davor haben, etwas falsch zu machen - und deswegen stattdessen vieles richtig machen. Zum Beispiel lassen sie simple Pop-Melodien und Akkorde in ihre Songs einfließen, stören sich nicht an musikalischen Unzulänglichkeiten, wagen auch mal hymnische Refrains, nehmen sich für eine Folkballade mit Harmonium und Glockenspiel sensibel zurück und lassen sich andererseits auf psychedelische Art für acht Minuten gehen. Das Ganze kommt druckvoll und lebendig, aber nicht schrottig daher und verzichtet auf Hochglanz, aber nicht auf Spielfreude. Und inhaltlich gibt es düstere Mörderballaden und bitterböse Liebeslieder. Da gibt es wahrlich vieles zu entdecken, was das Genre im Grunde genommen so attraktiv machen kann. Wintersleep könnten so etwas werden, wie die Wrens für 2008...


-Ullrich Maurer-


 

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