Radio Wars - das ist eine Umschreibung für den Versuch, mit einem alten Radio den Lieblingssender finden und halten zu können. So erklären die Howling Bells den Titel ihres zweiten Albums. Und ein wenig passt das auch zur Musik: Es gibt eine Art zeitgemäßen New-Wave-Rock (ein wenig erinnert das an die seligen Romeo Void) mit gewissen Pop-Elementen, in den sich - quasi frequenzüberlagernd - immer wieder auch eigenartige Retro-Momente einflechten; und zwar in Bezug auf den verträumt-verhallten Sound. Im Zentrum steht Juanita Steins klagender Gesang. Diese Art, irgendwo lasziv um die eigentliche Melodie herumzulavieren (bzw. in eigentlich linearen Songs nach einer solchen zu suchen), hat zwar eigentlich Jennifer Charles von Elysian Fields erfunden, doch auch Juanita macht diesbezüglich eine gute Figur. Und die Howling Bells sind weniger esoterisch. Da wird auch schon mal ein wenig gerockt - auch wenn im Zentrum immer die Suche nach einer eigenen musikalischen Gangart steht. "Radio Wars" ist dabei weniger düster und versponnen als das Debüt und bietet eine interessante Perspektive in Richtung Pop.