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06.03.2009
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Justin Townes Earle - Midnight At The Movies

Justin Townes Earle - Midnight At The Movies
Bloodshot Records/Indigo
Format: CD

Das, was der Sohn von Steve Earle auf seinem letzten Album "The Good Life" für die originäre Country-Musik getan hat, tut er auf seinem zweiten Werk für die Folk-Musik. Earle, der - anders als sein Vater - wenig für die Moderne übrig hat, taucht mit seinem zweiten Oeuvre noch tiefer ein in die musikalische Historie und präsentiert sich als geistiger Zeitgenosse von Woody Guthrie, Pete Seger und den ganz frühen Country-Heroen. Songwriterisch nähert er sich mit seinem geschickten Storytelling dabei durchaus dem Wesen seines Erzeuger an, aber musikalisch wandelt er dabei akribisch auf den Spuren der Vorväter. Earle lebt seine Musik allerdings. Das bedeutet: Man glaubt sich als Ohrenzeuge in die Zeit zurückversetzt, als jene Grundsteine gelegt wurden, auf denen die heutigen Singer-Songwriter-Kulturen basieren. Und das geschah damals ja aus eher pragmatischen Gründen: Folkies waren zwar auch Unterhaltungskünstler, aber daneben galten sie auch als Überbringer von Nachrichten. Insofern kamen die Songs immer aus der Mitte des Lebens - und das ist das Gefühl, das Earle hier mit selbstverständlichem savoir faire durchaus verbreitet. "Midnight At The Movies" kommt deshalb auch weniger akademisch rüber als "The Good Life". Earle macht sich hierbei selbst zur Speerspitze der jungen Traditionalisten und überzeugt - besonders auch in songwriterischer Hinsicht - auf der ganzen Linie.


-Ullrich Maurer-


 

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