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06.03.2009
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Chris Cornell - Scream

Chris Cornell - Scream
Interscope/Universal
Format: CD

Zerreißt euch doch die Mäuler und lästert, was das Zeug hält. Liebe Kollegen, hasst das neue Werk von Chris Cornell, werft ihm seine Zusammenarbeit mit Timbaland, die Beats und Balladen, den Kitsch und auch Klitschko vor. Es ist völlig egal. Denn "Scream" ist nicht schlecht. Ganz im Gegenteil. Man muss sich einfach im Klaren sein, dass hier weder ein neues "Badmotorfinger" noch ein neues Temple Of The Dog-Album zu erwarten ist.

Fanfaren eröffnen die Platte. Dann kommen diese klassischen Timabaland-Töne, Cornell singt mit seiner noch immer fantastischen Stimme - und "Part Of Me" wird zum Hit. Keiner, mit dem er sich anbiedern will - bei wem auch? Für Timbaland-Fans wird die Stimme zu anstrengend und der Typ eh zu uncool und alt sein, alte Soundgarden-Fans werden sich das Teil schon aus Prinzip nicht anhören - und kein billiger Versuch, die Charts zu toppen. Sondern eine schlicht ehrliche, konsequente und wahrscheinlich auch mutige Entwicklung, wie es das letzte Album "Carry On" schon andeutete. "Scream" ist kein Rock N Roll, kein Audioslave, kein Lärm. Sondern voller Funk und Soul, RnB und Hip Hop. Warum? Weil Cornell Bock drauf hat. Also nimmt er seine Stimme, schreibt großartige Songs und Melodien, wie er sie seit Jahrzehnten schreibt, und macht daraus dann eben keine Nummern zum Haareschütteln, sondern zum Tanzen und Chillen, zum Kopfnicken und Feiern. Lässiges Zeug für lange Nächte eben. Arschcooles Zeug wie "Get Up", "Time", das Michael Jackson-angehauchte "Ground Zero" oder das hymnische "Never Far Away" übrigens. Das allerdings nur dann arschcool ist, wenn man sich drauf einlässt. Und seine Scheuklappen mal einen Moment ablegt...



-Mathias Frank-


Video: "Part Of Me"
 

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