Als musikalische Botschafterin ihrer Heimat, den kapverdischen Inseln, gelingt es Lura auch auf dem neuen Werk wieder, eine musikalische Brücke zwischen den Welten zu schlagen. Das in Brüssel, Lissabon, Paris, Praia und Neapel eingespielte Werk lässt sich beim besten Willen in keine musikalische Schublade packen. Mit einem starken Gespür für poppige Momente gelingt es Lura, zum Teil vollkommen gegensätzliche Stilelemente auf elegante, natürliche Art miteinander zu verquicken. Beispielweise afrikanische Rhythmen, Zydeco-Feeling und karibischer Jazz - in einem Stück, wohlgemerkt. Das ist für Lura, als im kreolischen Teil von Lissabon aufgewachsene Künstlerin durchaus selbstverständlich, klingt aber für westeuropäische Ohren ungewohnt und spannend. Zumal sich die Chanteuse ganz der angelsächsichen Sensibilität verschließt und sich stattdessen auf Portugiesisch, kapverdischen Dialekt und Italienisch ausdrückt. Mit "Eclipse" ist Lura ein attraktives, modernes und ungemein zugängliches Stück Weltmusik gelungen.