Obwohl das neue Album des Renaissance Mannes aus Oregon (der Multininstrumentalist arbeitet auch als Filmemacher, Radio DJ und Produzent) einen geradezu epischen Titel hat, ist seine Musik doch so ganz anders, als eben jener dies vermuten ließe. Der Mann, der als Musiker Sean Lennon, Ryan Adams oder Pat Sansone verpflichten konnte und der auf Einladung von Jeff Tweedy in dessen Loft aufnehmen darf, lotete auf mehreren EPs seine Möglichkeiten in Richtung Garagenrock und Songwriting aus - nur um mit "The Atlantic Ocean" eine gutgelaunte, verspielte, vielseitige - vor allen Dingen aber klassische - Pop-CD einzuspielen. Zwischen dezidiert fimschigen Synthesizern, klassischen Pop-Gitarren und einem ambitionierten Produktions-Overkill fühlt sich Swift pudelwohl und tobt sich hier aus wie ein Kind im Spielzeugladen (das ist fast wörtlich zu nehmen, denn es gibt kaum ein Instrument, das Swift nicht spielt). Doch "The Atlantic Ocean" ist weder bombastisch noch selbstverliebt geworden - Swift versteht lediglich sein Handwerk. Wer auf zeitlose, altmodischen, handgemachte, gutgelaunte aber nicht oberflächliche Pop-Musik steht ist hier goldrichtig.