Dass Sebastian van Bijlevelt und seine Mannen mit ihrer Americana-Melange ganz gut in das Giant Sand / Calexico / Lambchop-Universum passen, hat seinen Grund. Nicht nur, dass die Songs atmosphärisch und strukturell jenen der US-Kollegen in nichts nachstehen - obendrein wurde das neue Werk von Mark Nevers produziert und mit Trony Crow und Paul Niehaus spielen auch gleich zwei Verdächtige aus dem o.a. Umfeld mit. Das soll nicht heißen, dass Okieson kein eigenes Gesicht haben: Bijlevelt singt mit gepresster Stimme von kleinen Häusern, Bäumen und Entfremdung und seine Band schleicht sich - ziemlich unberechenbar und vielseitig - ins Unterbewusstsein. Auf diesem zeiten Album zeigen Okieson eine Tendenz zum epischen. Viele der Songs beginnen recht unspektakulär als trockene Folkballaden und steigern sich dann bis hin zur schwelgerischen Grandezza - allerdings ohne Opulenz: Auf Bläser und Streicher wurde (bewusst?) verzichtet. Nicht jeder Song bietet solche Überraschungen, aber zuweilen sorgen unangemeldete Einfälle aller Art für das berühmte Aufhorchen, Langer Reder kurzer Sinn: Fans dieser Art von Musik werden hier bestens bedient!