Abteilung: Reunions und All Star-Formeln, die KEINE Fan-Abzocke sind. Mit einem Artwork gesegnet, wie frisch aus den 70ern auf uns übergekommen konserviert "Live From..." ein Konzert im Madison Square Garden vom Februar 2009. 40 Jahre nach Blind Faith und zwei Jahre nach dem gemeinsamen Auftritt beim Crossroad Festival zeigen Stevie Winwood (voc, guit, org; u.a. Spencer Davis Group, Traffic, Go) und Eric Clapton (voc, guit; u.a. Yardbirds, Cream, Derek & The Dominos) wieder gemeinsam auf der Bühne und in bester Form und Spiellaune. Wie beim Crossroads bilden Willie Weeks (bss; u.a. Donny Hathaway, Gypsy, Blues Brs. 2000) Chris Stainton (keyb; u.a. Grease Band) und Ian Thomas (drms; u.a. David Sanborn) das mehr als solide Fundament für einen begeisternden Gig, der mehr ein paar der wichtigsten Songs des Bluesrock feiert als Einzelegos von Altstars. Apropos alt - Winwood hat nicht nur eine alterslose Stimme, die schon beim jungen Mann "erfahren" und voller Soul klang, er hat auch immer noch dieses glücklich strahlende Jungens-Gesicht. Und Grund zum Strahlen gibt es:

Die Live-Wiederbelebung der Highlights vom einzigen Blind Faith-Album ("Can't Find My Way Home" - immer noch zum Weinen schön) gelingt ebenso wie köstliche Traffic Signs ("Dear Mr. Fantasy") oder auch die wenigen gespielten Slowhand Smash Hits ("Cocaine", "After Midnight", "Forever Man" bei dem beide singen). Purer Kult dabei: Winwoods Hammond-Spiel. Und wenn das Jammen so richtig abgeht, greift man gerne mal zu Standards. Das tut auch dieses Oberhaus des BritBlues: "Little Wing" oder eine 16-minütige Fassung von "Voodoo Chile" räumen ab, was zu holen ist.