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02.04.2010
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Jakob Dylan - Women & Country

Jakob Dylan - Women & Country
Sony Music
Format: CD

Die Frauen, auf die Jakob Dylan auf seinem zweiten Solo-Album Bezug nimmt, werden hier durch Neko Case und Kelly Hogan repräsentiert, die den Großteil der neuen Songs mit ihrem Background-Gesang veredeln. Das andere maßgebliche Element ist die gewohnt organische Produktion von T-Bone Burnett, der auch diesem Album seinen Stempel aufdrückte, nachdem er zuvor bereits ein Mal für die Wallflowers tätig war. Burnett, der momentan ja recht gut im Geschäft ist (zuletzt mit dem Soundtrack zu "Crazy Heart") hat seinen Shtick mittlerweile dermaßen perfektioniert, dass man die von ihm produzierten Songs quasi auch als greifbare Plastiken ins Regal stellen könnte. Zusammen mit dem Umstand, dass sich Dylan im hier dominierenden akustischen Umfeld stellenweise dann doch wie der Herr Papa anhört und dass der ebenfalls im Titel geführte Begriff "Country" durchaus auch musikalisch durchschlägt, ist das Ganze eine recht attraktive Mischung geworden. Auch, weil Dylan einige recht eingängige Songs gelingen und er die poppigen Momente, denen er sich mit den Wallflowers verpflichtet fühlte, keineswegs vergessen hat. Als Texter kommt er zwar nicht über gutgemeinte, zweckgebundene Gebrauchslyrik hinaus, aber bei dem von ihm favorisierten Americana-Songwriting spielt das nicht unbedingt die große Rolle. Insgesamt scheint sich Dylan als Solo-Künstler irgendwie wohler zu fühlen, als mit seiner Band; vielleicht aus deswegen, weil er sich als geborener Control-Freak so nicht um alles gleichzeitig kümmern muss und deswegen mehr Fokus auf seine Fähigkeiten als Songwriter legen kann. Im Prinzip scheint Dylan mit diesem Album dort angekommen zu sein, wo er von Anfang an hingehört hätte.


-Ullrich Maurer-


 

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