Die Emil Bulls haben es nicht leicht. Von vielen Seiten werden sie belächelt, nicht ernst genommen, einfach nicht gemocht. Dabei sind die Bayern - jetzt reden wir mal Tacheles - doch eine der besten Hartgitarren-Bands des Landes. Basta. Und das stellen sie mit ihrem neuen Album "Phoenix" mal wieder eindrucksvoll unter Beweis.

Ja, sicher, über das Cover kann man geteilter Meinung sein. Nicht aber über den Inhalt dieser Platte. Die Bulls spielen hier ihre ganzen Stärken aus: Ganz starkes Songwriting, unglaubliche Melodien, famose Vocals (jawohl!), unbändige Leidenschaft, kräftige Songs - und verdammte Vielfalt. Hier wird so straight nach vorne geprescht, wie sich auch gekonnt zurück gezogen wird, wüste Momente finden sich hier genau wie ruhige Passagen, Pausen und Pop-Spielereien. Und ja, das Ding hier ist klasse und wer Songs wie "The Architects Of My Apocalypse" oder "Ad Infinitum" nicht mag, dem ist nicht mehr zu helfen. Denn wie schon auf den letzten Alben sorgen die Bulls auch auf ihrem achten Silberling mal wieder für reichlich zufriedene Gänsehaut, klopfende Herzen und Bewegung in Bein und Nacken. Und das weder mit Metalcore oder Nu-Metal oder sonst was, sondern mit ihrem inzwischen ganz eigenen, ganz besonderen Sound. Tolles Teil. Keine Widerrede erlaubt.