Corb Lund ist sicherlich der Idealfall für alle Americana-Freunde: Als Kanadier ohnehin mit einer gewissen Affinität für alles Amerikanische gesegnet, entschied er sich, obendrein noch eine gewisse Zeit in Austin, Texas zu studieren. Das neue Album ist quasi die Quintessenz seiner Erfahrungen. In seinen Texten betrachtet er sich selbst und singt ausnahmsweise über seine Heimat und nicht die Route 66 (wie viele seiner Kollegen). Er hat sich die Sensibilität eines akustischen Songwriters durchaus bewahrt, sorgt aber mit seiner Band The Hurtin Albertians durchaus für eine schwungvolle Umsetzung. Diese orientiert sich aber weniger am Texas-Rock, wie man hätte glauben mögen, sondern am akustischen Rock'n'Roll der 50s. So hört man hier eher Eddie Cochran und Konsorten heraus, als seine selbsternannten Idole wie etwa Steve Earle. Als Songwriter vermag Lund auf ein reichhaltiges Repertoire von Klischees zurückzugreifen, die er auch alle richtig zusammensetzt - eine eigene Identität leistet er sich dann aber doch nicht. Was bleibt ist Country-Folk-Pop mit einer Prise Blues - der schön relaxed und swingend vorgetragen wird. Kann man machen.