Die Band aus Bath machte zunächst mit einer von John Parish produzierten EP von sich reden. Parish hatte das Quintett an der Uni entdeckt und fand Gefallen an der wilden Mischung aus Americana-Tradition und inbrünstigem Sendungsbewusstsein - das sich hauptsächlich durch den gutturalen, raubeinigen Gesang von Chris Turpin manifestiert, der sich auf interessante Weise mit dem eher konventionellen Gecroone seiner Partnerin Stephanie Ward reibt. Die ungestüm vorgetragene Musik wartet mit Versatzstücken aus Alt-Country, Blues, Rock und Prog-Rock (inkl. Orchestrierung) auf - es ist jedoch der Gesang, an dem sich alles orientiert. Mit der Zerrissenheit eines Julian Cope oder Scott Walker macht sich Turpin über das Material her und intoniert es, als gäbe es kein Morgen mehr. Damit steht und fällt aber auch alles andere: Wenn man dieses Timbre nicht mag oder gar als unangenehm empfindet, kann man sich auch den Rest nicht schön hören - zumal dieser dann nicht so recht zu Turpins Gesang passt. Kill It Kid sitzen damit zwischen mehr Stühlen als notwendig (denn sie verfolgen auch musikalisch mehrere nicht notwendigerweise zusammen passende Ansätze) - zeigen aber andererseits auch viel Wagemut und Chuzpe. Da muss man dann als Zuhörer abwägen, was letztlich aus persönlicher Sicht das Wichtigere ist.