Verwirrung. Überraschung. Begeisterung. Das neue Album der Picturebooks sorgt für Emotionen. Denn die drei Jungs haben hier etwas Großes geschafft. Dabei ist nicht nur ihr neuer Silberling ein schlicht toller. Besonders ihre Entwicklung beeindruckt. Innerhalb eines Jahres, zwischen dem ersten und gerade mal zweitem Album haben sie ihren Sound auf eine neue Stufe gehoben. Sie haben sich verändert, aber - und das ist das Besondere - sie haben ihren alten, ihren eigenen Sound dabei nicht verloren. "Artificial Tears" kann nur von The Picturebooks stammen, hat einen ähnlichen Charme und geht in eine musikalisch ähnliche Richtung. Aber trotzdem klingt hier alles neu und frisch und unverbraucht und mutig und leidenschaftlich.

"Mit 'List Of People To Kill' wollten wir direkt mit der Tür ins Haus fallen. Wir wollten direkt mit dem großen Finale anfangen und das den ganzen Song durchballern. Wir wollten gehört werden, wahrgenommen werden. Mit 'Artificial Tears' haben wir gelernt die Songs erstmal wirken zu lassen und mehr Dynamik reinzubringen", erzählen uns die drei Jungs im Interview. Und wenn man sich dazu dann Songs wie "I Put A Spell On You" oder "Twisted Trouth / Mislead Youth" anhört, kann man den Jungs aus Gütersloh nur Recht geben. Noch immer schmeißen sie mit Dreck nur so um sich, noch immer toben sie sich aus, noch immer sind sie Rock N Roll. Doch 2010 gibt es (noch) mehr Groove statt Tempo. Die Atmosphäre ist bedrohlicher, und das ganze Album versprüht einen düsteren, manchmal fast schon depressiven Charme. Eine Mischung aus den Nine Inch Nails, den Queens Of The Stone Age und Iggy Pop? So in etwa. Grob. Beängstigend. Verwirrend. Und am Ende begeisternd.