Eine Scheibe mit Beatles-Covern ist - selbst wenn sie im Jazz-Umfeld erfolgt - immer eine zweischneidige Sache. Denn es haben sich die Songs der Fab Four grundsätzlich zusammen mit den Arrangements der Jungs ins kollektive Gedächtnis gegraben, so dass sich das Material aus genau diesem Grund gar nicht so gut zum Covern eignet. Tok Tok Tok in der Besetzung Stimme, Saxophon und Bass machen ihre Sache allerdings dennoch recht gut - und zwar unter anderem auch deswegen, weil sie sich solche Songs aussuchten, die eben NICHT dauernd gecovert werden. "Taxman", "Run For Your Life", "I'll Follow The Sun" oder "Why Don't We Do It In The Road" gehören etwa dazu. Es sind dann auch die eher extremen Beatles-Tracks, die die zum Teil radikalen Umdeutungen a la Tok Tok Tok am besten verkraften. Ausnahmen wie "Run For Your Life", das fast noch als Pop-Song durchgeht oder "Blackbird", das das eh vorhandene jazzige Feeling verstärkt, umfassen das Ganze dann wie eine Klammer. Das Interessante dabei ist, dass Tok Tok Tok gar nicht versuchen, den Songs andere Bedeutungen aufzuzwingen (auch wenn es, wie bei "Lady Madonna" oder "Come Together" musikalisch schon sehr experimentell wird), sondern das Material lediglich aus einer anderen Perspektive betrachten. "Revolution 96" ist also keine musikalische Fledderei sondern eine durchaus respektvolle Auseinandersetzung mit dem Thema.