Liv Kristine ist eine norwegische Songwriterin, die es schon zu mehr als dem üblichen Indie-Kult-Status geschafft hat. "Skintight" ist ihre dritte CD und neben der Platzierung einiger ihrer Songs in deutschen (!) TV-Krimis kann Liv Kristine auch eine Grammy-Nominierung vorweisen. Auf das Songmaterial der neuen CD hat das natürlich keinen Einfluss. Es gibt vielseitigen Gitarrenpop, der von den Arrangements her auf das Notwendigste reduziert wurde, aber immer noch als solcher zu erkennen ist. Das meint: Obwohl die Songs in einer Art Live-Atmosphäre im Studio eingespielt wurden, gibt es dennoch pop-typische Melodien, Hooklines und Refrains. Dabei balanciert Liv Kristine geschickt mit Up-Tempo- und balladesken Momenten, wobei die reduzierten Arrangements dafür Sorge tragen, dass alles schön im Rahmen bleibt. Erwähnenswert ist noch das Treatment der Stimme: Diese steht großteils unbehandelt im Raum und wirkt dadurch greifbarer und intimer, als das mit so manchem Studiotrick möglich gewesen wäre. Das sollte sich so mancher Produzent mal hinter die Ohren schreiben. Abstriche müssen lediglich bei den Texten gemacht werden, die in ihrem Bemühen, nicht allzu banal zu erscheinen zuweilen etwas ungelenk daher kommen.