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27.08.2010
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Marie Fisker - Ghost Of Love

Marie Fisker - Ghost Of Love
Maryvine/Revolver/Cargo
Format: CD

Marie Fisker kommt aus Dänemark und fühlt sich - wie viele ihrer skandinavischen Kollegen - zur klassischen Americana hingezogen. Es gibt also angedüsterte Mörderballaden, die zum einen Teil recht sparsam inszeniert sind - mit Stimme und Gitarre bzw. einem Zusatzinstrument (und damit, auch wegen Maries stimmlicher Nähe zu Hope Sandoval an Mazzy Star erinnert). Auf der anderes Seite ziehen Marie und ihr Produzent und musikalischer Partner Jakob Höyer (ex-Raveonettes) alle Register. Dann gibt es klassische Velvet Underground-Drones oder bluesinfizierte Düster-Balladen, wie sie auch ein Nick Cave nicht besser hinbekommen hätte. So weit, so gut - Ähnliches machen andere schließlich auch. Das bemerkenswerte an diesem Album ist hingegen die Souveränität, mit der Marie das alles inszeniert und zelebriert. Immerhin ist dieses ja erst ihr Debüt-Album - es klingt aber, als mache sie diese Art von Musik schon sehr lange. Im Prinzip tut sie das auch, denn bereits 2000 richtete sie sich ein Studio ein und begann, Songs zu schreiben. Dennoch ist es erstaunlich wie treffsicher hier jede Nuance, jeder Ton und jeder Effekt an seinem Platz sitzt - und dabei auch noch ausgesprochen gut klingt. Nicht nur das: Marie Fisker scheut als Songwriterin auch keine großen Gesten - bzw. hymnische Refrains. Das mag auch daran liegen, dass Marie nicht im luftleeren Raum agiert, sondern auch mit anderen Musikern zusammenarbeitet - etwa mit Anders Trentemöller, mit dem sie das Roskilde Festival beschallte. Insgesamt ist "Ghost Of Love" schon eine erstaunlich runde und gelungene Angelegenheit geworden.


-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.myspace.com/mariefisker
 

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