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08.10.2010
http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=11400
 
Denis Jones - Red + Yellow =

Denis Jones - Red + Yellow =
Humble Soul/Rough Trade
Format: CD

Eine Neuentdeckung war der Brite Denis Jones von Anfang an nur in dem Sinne, als dass er mit seiner Debüt-CD musikalisches Neuland betrat, denn er begann seine Laufbahn als traditioneller Songwriter. Davon ist auf diesem zweiten Album nicht mehr viel übrig - außer vielleicht dem Umstand, dass Jones mit seinen Elaboraten beim Songformat bleibt. Ansonsten wird klangtechnisch experimentiert, was das Zeug hält. Mit einer Reihe gleichgesinnter Entwickler schuf Jones einen Soundkarte, der sich anhört, als säße der Meister in einem kaputten Computer, in dem er seine Simple-Kunststücke aufblase. Jones ist einer jener Menschen, die alleine mit Gitarre und Sammler live ganze Orchester nachbilden können. Wie oft in solchen Fällen, gelingt das auf der Konserve nicht so ohne weiteres. Vielleicht einfach deswegen, weil ein Feedback des Publikums und so eine Inspirationsquelle fehlt? Jedenfalls klingt das hier alles doch sehr konstruiert, klinisch, sauber - oft ausgehend von einer abstrakten Idee und leider auch oft genug dabei bleibend. Manchmal - wenn Jones etwas anderes versucht (etwa Bläser einzubauen) funktioniert die Sache in Richtung Pop - ansonsten bleibt das allerdings eine akademisch ausgerichtete Suche nach ungewöhnlichen Klangerlebnissen. Wer Avantgarde-Pop dieser Art mag, wird sicherlich auch zu der Erkenntnis kommen, dass das Ergebnis zu der titelgebenden Gleichung orange heißen könnte. Oder - je nach Betrachtungsweise - auch etwas ganz Anderes.


-Ullrich Maurer-


 

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