"Hinterland" ist natürlich ein schöner Titel für jemanden, der wie die "belgische Kate Bush" aus einem Land kommt, das - je nach Betrachtungsweise - gar kein Hinterland hat oder nur aus einem besteht. Insofern ist es auch erklärlich, dass nach dem bewusst poppig gehaltenen Vorgängeralbum " An Pierlé & White Velvet" dieses neue bewusst unkonkreter gehalten ist. An Pierlé und ihre Jungs (darunter Hubby Koen Gisen) bleiben nämlich musikalisch nicht stehen, sondern probieren und wagen vieles. Allerdings nicht ohne Plan: Zwar sind die Tracks des neuen Albums komplexer und vertrackter, aber An hat den Gedanken nicht aufgegeben, dass eine schöne Melodie das Zentrum des Songs sein sollte. Und somit ist das Album deutlich vielfältiger geraten und auch innerhalb der einzelnen Songs kämpfen meist mehrere Ideen um die Oberhand - aber alles wird dennoch von Ans charismatischem Gesang zusammengehalten. Und der klingt im Grunde genommen auch gar nicht wie der von Kate Bush - lediglich im Timbre gibt es da gewisse Ähnlichkeiten. Denn als Songwriterin geht An sowieso ganz andere Wege. Auf diesem Album gibt es z.B. gewisse Prog-Affinitäten mit Raum auch für instrumentelle Vielseitigkeit. Unter dem Strich am Wichtigsten ist aber, dass sich An Pierlé weiterentwickelt - und dieses auf nachvollziehbare und konstruktive Art.