Sind wir doch mal ehrlich und blicken ein wenig zurück. Michael Jackson war noch am Leben. Doch seine Karriere schien zu Ende. Musikalisch brachte er schon lange nichts mehr an den Start, was sich gelohnt hätte. Doch der gute Mann plante sein Comeback. Eine Tour stand an und eine neue Platte. Hat jemand an ein erfolgreiches Comeback geglaubt? Es dürfte nur noch ein paar Hardcore-Fans gewesen sein. Doch nun stellt sich heraus, dass es vermutlich geklappt hätte. Denn das Album, das erst nach seinem Tod fertig gestellt wurde, ist ein richtig starkes Stück geworden.

Nicht alle Lieder sind super, aber "Michael" muss man trotzdem haben. Denn das Album lässt einen wieder an den guten Jackson denken. An den mutigen, kreativen, den außergewöhnlichen Jackson, der einfacht wusste, was heißer Scheiß und geile Popmusik ist. Zugegeben, das klingt sehr euphorisch und wer bisher nur die Zusammenarbeit mit Akon namens "Hold My Hand" kennt, hat einen nachvollziebaren Grund, daran zu zweifeln. Denn ein wirklicher Burner ist dieses Duett wahrlich nicht. Doch Jacko hat hier eben auch Sachen wie das schlicht ergreifend schöne "Keep Your Head Up" oder das moderne, aber niemals aufgesetzt klingende "Hollywood Tonight" gemacht. Wahnsinnig gut. Und auch die anderen Zusammenarbeiten sind klasse. "Monster" mit 50 Cent wird jeden Club rocken, "(I Can't Make It) Another Day" mit Lenny Kravitz ist cool as fuck. Michaels zarte Stimme harmonieren mit verzerrten Beats, ehe die beiden Jungs gehörig auf die Kacke hauen. Man denkt an Slash, an "Dirty Diana", an die wilden Zeiten von damals. Und wird nachdenklich, traurig, kramt die alten Platten raus und stellt fest: "Michael" reiht sich ganz weit oben ein.